Yoga ist eine jahrtausendealte Wissenschaft, Kunst und Philosophie mit seinen Wurzeln in Indien. Das Wort „Yoga“ kommt von der altindogermanischen Silbe „yuj“ = anjochen, verbinden.
Damit gemeint ist das Verbinden von Körper, Geist und Seele. Es meint auch das Vereinen der inneren Welt mit der äußeren. So eröffnet der Yoga nicht nur einen heilsamen Weg nach innen, sondern auch ein achtsames und kraftvolles Erleben des Alltags.
Yoga beschränkt sich deshalb nicht auf die Praxis auf der Matte, sondern umfasst eine Reihe von Verhaltensweisen, die eine ganzheitliche Entwicklung des Körpers, des Herzens und des Geistes bewirkt. Es ist ein Prozess, in dem wir uns darauf einlassen, unser Leben auf eine forschende und liebevolle Weise zu bewohnen. Wir entwickeln die gesunde Fähigkeit, uns in unserem Körper und Geist niederzulassen und präsent zu sein. Präsenz ist eine Qualität, die ähnlich regenerativ wie der Schlaf wirkt und uns ausdauernd wach und entspannt zugleich macht. Sie ist zudem die Grundlage dafür, dass sich Mitgefühl und Weisheit sowie unser innerster Wesenskern entfalten können.
Diese Kunst beschreibt der indische Gelehrte Patanjali in seinen berühmten Yoga Sutras:
„Yogas chitta-vritti-nirodhah“ – Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist. Patanjali Yoga Sutra 1.2
„Tadah Drastuh Swarupe Vasthanam“ – Dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen. Patanjali Yoga Sutra 1.3
Patanjali beschreibt dahin einen achtgliedrigen Pfad oder ashtanga:
- yama – der Umgang mit den Mitmenschen
- niyama – der Umgang mit sich selber
- asana – Körperübungen
- pranayama – Atemübungen
- pratyahara – das Nach-innen-Ausrichten der Sinne
- dharana – Konzentration
- dhyana – Meditation
- samadhi – das Einssein mit dem höchsten Bewusstsein
Was Yoga für dich persönlich ist, kannst du nur selber herausfinden:
„Der Yoga wird durch den Yoga erkannt. Der Yoga geht aus dem Yoga hervor. Wer achtsam ist, erfreut sich durch Yoga lange am Yoga.“
Vyasa im Kommentar zu Patanjalis Yogasutra 3.6